Wenn wir in der Opferrolle sind

oder

wenn wir nicht die Schöpfer unseres Lebens sind

Schade, dass man’s selber oft nicht merkt. Zumindest war das bei mir so. Ich habe wunderbar dem Schicksal, dem Universum, den Mitmenschen und allem, was mir sonst noch so eingefallen ist, die Verantwortung für mein Leben übergeben. 

Mensch A mag mich nicht,…. Mensch G war gemein,… ich bin hier nicht willkommen, ich bin nicht richtig so wie ich bin … Mir geht’s in diesem Moment schlecht und dafür habe ich ja allen Grund, weil … Ich hatte einfach immer eine Ausrede parat.

Dann kam eines Tages die Erkenntnis in Form eines Geistesblitzes, der mich mit ziemlicher Wucht erreichte: „Niemand ist für dein Leben verantwortlich außer du selbst. Wenn es dir nicht gut geht, liegt die Verantwortung immer bei dir selbst.“

War ich sauer! Die ganze Wut meines Lebens kumuliert in einem Moment - das war sie … die Empfindung, die ich damals hatte. Wieso geht das nicht mehr, dass ich irgendjemanden für etwas verantwortlich mache!?! Ich war so unglaublich zornig und wollte ununterbrochen aufstampfen und so der Welt meinen Zorn mitteilen – „Rumpelstilzchen in Höchstform“. Ich war gefangen und wusste nicht, was ich tun kann, um die Situation zu verändern. 

Ich kann nicht mehr sagen wie lange dieser Zustand gedauert hat - heute würde ich sagen „wie lange ich mich dafür entschieden habe zu leiden“, aber irgendwann kam die nächste Erkenntnis: „Das ist doch genial, dann bist du von niemandem mehr abhängig, du bist frei und du allein entscheidest über dein Glück!“

Diese Erkenntnis war so unglaublich schön für mich. Ich spüre es heute noch während ich darüber schreibe - es war ein Gefühl der Gelassenheit, der Weite und Anerkennung für mich und ich habe zum ersten Mal das Gefühl von Selbstliebe und innerem Frieden gespürt.

Diese Erfahrung hat viel für mich und mein weiteres Leben verändert. Ich weiß, dass ich sie gemacht habe, um Mitgefühl zu entwickeln und um anderen Menschen helfen zu können. Genau das macht mir sehr viel Freude - Menschen zu begleiten, die bereit sind, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.